Pfändertunnelübung 2015
Es ist ein Übungszenario, vor dem selbst erfahrene Einsatzkräfte Respekt aufbringen: Mitten im Pfändertunnel, in Fahrtrichtung Tirol, passiert ein Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen. Die zum Teil schwerverletzten Verkehrsteilnehmer, werden in ihren Fahrzeugen eingeklemmt. Ein ebenfalls im Tunnel fahrender, voll besetzter, Reisebus ist in den Unfall verwickelt.
Um 20:45 Uhr ging ein Notruf bei der Tunnelüberwachungszentrale der Asfinag in Hohenems ein. Ein Verkehrsteilnehmer meldet einen Verkehrsunfall im Pfändertunnel mit mehreren Fahrzeugen und einem Reisebus. Die Tunnelüberwachungszentral gibt den Notruf an die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle „RFL“ weiter. Nun werden, über die Leitstelle, laut Alarmplan die beiden Portalfeuerwehren Lochau und Bregenz-Rieden, das Österreichische Rote Kreuz und das Bayrische Rote Kreuz alarmiert.
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Diese Einsatzmeldung erreichte die Einsatzkräfte, alle Feuerwehrmänner/frauen und Rettungsleute springen in ihre Fahrzeuge und fahren von beiden Tunnelportalen in die Pfändertunnelröhre ein.
Bei jedem Einsatz bzw. jeder Einsatzübung wird immer von beiden Seiten im Richtungsverkehr eingefahren, damit die Gefahr eines Unfalles so gering wie möglich gehalten werden kann. Dadurch kann es auch passieren, dass eine Feuerwehr auf ein Stauende auffährt und den restlichen Weg zu Fuß mit Transportwagen zurücklegen muss und die andere Feuerwehr kann über die befahrbaren Querschläge die betroffene Tunnelröhre wechselt und so nur ein kurzes Stück als „Geisterfahrer“ zum Unfallort vordringen. Durch diese Methode kann immer sichergestellt werden, dass mindestens von einer Seite die angerückten Einsatzkräfte den Einsatzort schnellstmöglich erreichen.
Die Feuerwehr Bregenz-Rieden erkundigte sich, während der Anfahrt, bei der Tunnelüberwachungszentrale, ob es schon genauere Informationen gibt, ob der Tunnel rauchfrei ist und an welcher Stelle sich der Unfall genau befindet.
Da sich der Unfall auf Höhe des GQ 5 befand, entschied der Zugskommandant der Feuerwehr Bregenz-Rieden, dass die eingefahren Einsatzfahrzeuge beim Querschlag EQ 6 in die betroffene Tunnelröhre „WEST“ wechseln umso den Unfallort, am sichersten und schnellsten zu erreichen.
Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommen in der betroffenen Tunnelröhre, kam es zu ein Rückstaubildung und so konnte die Feuerwehr Lochau nicht ganz bis zum Unfallort vorfahren was bedeutete, dass sie zu Fuß zum Unfallort vorrücken mussten. Nach der Erkundung mussten zudem die notwendigen Gerätschaften mit den Transportwagen, die sich in den allen Querschlägen befinden, zum Unfallort transportiert werden.
Gemeinsam wurden von den beiden Portalfeuerwehren Lochau und Bregenz-Rieden die eingeklemmten Personen aus den Fahrzeugen mittels dem Hydraulichen Rettungsgerät gerettet und dem Roten Kreuz aus Vorarlberg und aus Bayern übergeben. Nach der Erstversorgung vor Ort wurden die verletzten Verkehrsteilnehmer und die Reisebusinsassen vom Roten Kreuz abtransportiert.